Der Kreidekreis Berliner Schulpädagogen

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Sehr geehrte liebe Kolleginnen und Kollegen,

hier finden Sie jeweils die Zusammenfassung des letzten Kreidekreis-Treffens.

Diesmal:

04.10.2017

50. Kreidekreis-Dinner

Anwesend waren die Damen Gottfried und Thiele-Reiche sowie die Herren Balzer, Eckardt, Prof. Kledzik, Kraushaar, Leischulte, Lienkiewicz, Meyer, Dr. Mottok, Nitschke, Pentzliehn, Dr. Schuppan, Sierp, Werner, Wittke und der Unterzeichner.

Prof. Striebeck, Bernd Roland, Hans-Wolfgang Kendzia, Klaus Kilian, Prof. Gruska und Frau Bauer waren an der Teilnahme am Jubiläumsdinner gehindert und ließen grüßen.

Die Anwesenden gedachten des kürzlich verstorbenen Mitgliedes Hans-Helmut Allers, des Oberschulrates i.R., Reinickendorf, dessen Familie der Unterzeichner im Namen des Kreidekreises kondoliert hatte, sowie des Ltd. OSchR. Hubertes Fedke und weiterer Kollegen sowie der Angehörigen aus dem Kreis. Hinweis: Um eine kurze Rückmeldung über die Teilnahme bitten wir insbes. auf Wunsch des Hotels Hamburg. Wir bitten sehr um Beachtung.

Wünsche auf Mitgliedschaft: Durch Kugelwurf wurde der frühere Rektor und Fachbereichsleiter für Gesellschaftskunde der CZO, Herr Rainer Mallée, Mitglied des Kreidekreises. Weitere Kandidaten fanden nicht die erforderliche ungeteilte Zustimmung.

Der eingeladene Referent, Herr Thomas Duveneck, Leiter der Abt. II beim Schulsenator, stellte in einem mit viel Beifall bedachten Referat die aktuelle Situation der Berliner Schule dar, ohne Probleme und Zielkonflikte auszulassen. Die nachfolgende Diskussion berührte folgende Themen:

•   Statistik zum Schuljahresbeginn: 440 000 Schüler, 33 400 Pädagogen, 2 700 Referendare, 2000 Lehrerstellen wurden neu geschaffen, weitere 50 Stellen für Verwaltungsleiter wurden neu besetzt, nun sind es 137 Stellen, eine Steigerung gibt es auch bei den Schulsekretärinnen-Stellen

•   Gegenwärtig existieren 1050 Willkommensklassen

• Islamischer Konsulatsunterricht wird ein Problem, 3000 Schüler indoktriniert?

• Zur Kopftuch-Debatte gibt es ein Rundschreiben vom 4.9.2017; es bleibt beim Neutralitätsgesetz. (Verbot des Kopftuchs in den Grundschulen)

•   900 Quereinsteiger (neue= 46%, in Grundschulen bei 56,4%) und Notwendigkeit von begleitender Aus- und Fortbildung

•   Inklusion (70% der Kinder bereits erfasst) bleibt in der Diskussion; einige Förderschulen bleiben erhalten; Hinweis auf die Publikation „Die Inklusionsfalle. Wie eine gut gemeinte Idee unser Bildungssystem ruiniert“ von Michael Felten

•   Lehrer: Beschäftigung über das Pensionsalter hinaus (Problem: Hinzuverdienst ohne Anrechnung auf die Pension)

• Privatschulwesen boomt: 51 390 Schüler (= 11,6%), d.h. die Schülerzahlen haben sich seit 2003/04 verdoppelt und die Quote der lernmittelbefreiten Kinder in den 77 bessergestellten der 126 freien Schulen liegt bei nur 3,7% und somit weit unter den öffentlichen Quoten. Kritik: Beachtung von Art. 7 Abs.4 Satz 3 GG (Vgl. Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung „Defizite der Regulierung und Aufsicht von privaten Ersatzschulen in Bezug auf das Sonderungsverbots“)

•   9 000 offene Ausbildungsplätze – 10 000 Jgdl. mit Schulabschluss ohne Anschlussperspektive Abhilfe offen – Chance für den sog. Talente – Checks (Vorbild Salzburg)

Schließlich sei protokolliert: Freude über zustimmende Bemerkungen, Gleichklang der Einschätzungen, Austausch erfahrungsbelegter Urteile, wenngleich mitunter beunruhigende Erkenntnisse aus der Wirklichkeit von Schule und Berufsausbildung der Gegenwart, die einst unser Wirkungsfeld waren; offene Diskussion über künftige Themen und Referenten. Denkbar: u.a. Situation von Willkommensklassen / Konsulatsunterricht, Kopftuchdebatte (Ref. Frau John?) / Ref. zum Thema “Medizin für Ältere“ / Vertr. der Berufsausbildung /IHK), konkrete aus dem Teilnehmerkreis bleiben willkommen.
In Erinnerung an die Atmosphäre unseres Zusammenseins:
- „Die Freundschaft lebt vom ungehinderten Gedankenaustausch.“(Michel de Montaigne)
- „Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft“ (Epikur)

Wilfried Seiring, 5. Oktober 2017