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Sehr geehrte liebe Kolleginnen und Kollegen,

hier finden Sie jeweils die Zusammenfassung des letzten Kreidekreis-Treffens.

Diesmal:

 
14.11.2018 52. Kreidekreis-Dinner

Das 52. Kreidekreis-Dinner der Berliner Schulpädagogen am 14. November 2018 erfuhr von allen Teilnehmern ein sehr positives Echo. Der Referent, RA Walter Otte, vermittelte zunächst die Rechtslage zum Thema, stellte seine juristische und politische Einschätzung freimütig zur Debatte und beantwortete anschließend Fragen aus dem Auditorium. Deutlich wurde: Das Neutralitätsgesetz ist in Gefahr: Justizsenator Dirk Behrendt (Die Grünen) will es mit Hilfe eines Antidiskriminierungsgesetzes aufweichen. Nach dessen Meinung solle sich die bunte Vielfalt der Berliner Gesellschaft auch an den Schulen abbilden, indem z.B. eine muslimische Lehrerin auch mit Kopftuch unterrichten darf. Erst vor kurzem hatte ein Berliner Arbeitsgericht dies einer muslimischen Grundschullehrerin untersagt. Das Bundesverfassungsgericht hat hingegen 2015 geurteilt, dass das Verbot "religiöser Bekundungen" nur dann zulässig sei, wenn "eine hinreichend konkrete Gefahr der Beeinträchtigung des Schulfriedens oder der staatlichen Neutralität" zu erwarten sei. Das höchste Gericht hat den Schwarzen Peter an die Schulen weitergegeben, die von Fall zu Fall entscheiden müssen, ob eine religiös ambitionierte muslimische Pädagogin die Schüler negativ beeinflusst. Anstatt das Neutralitätsgesetz verfassungsmäßig so auszugestalten, dass es juristisch nicht mehr in Frage gestellt werden kann, will Behrendt offensichtlich Veränderungen - mit ungewissem Ausgang. Noch sei der Senat in seiner Haltung eindeutig. Auseinandersetzungen bleiben aber zu erwarten. Die Initiative „Pro Neutralitätsgesetz“ (s. Website) sei weiterhin auf Unterstützung angewiesen.

Zu Beginn der Veranstaltung bat der Sprecher um eine Gedenkminute für den Kollegen Helmut Jenden, der am 30. Oktober 2018 verstorben war. Seiner Witwe und den Angehörigen war vom Sprecher im Namen des Kreidekreises kondoliert worden. Kollege Jenden war ein sehr beliebter und geschätzter Schulrat in Reinickendorf.

Anwesend waren: B. Balzer, M. Eckardt, R. und P. Gottfried, Prof. U.-Joh. Kledzik, D. Leischulte, G. Lienkiewicz, H.-J. Meyer, Dr. G. Mottok, G. Nitschke, K. Pentzliehn, B. Roland, Dr. M.-S. Schuppan, W. Seiring, H. Sierp, W. Thiele-Reiche, K. Werner, und I. Zerbel. Die Herren Kendzia, Kilian und Wittke hatten sich entschuldigt, sie ließen herzlich grüßen. Von Herrn Hoffmann wurde bekannt, dass das fortschreitende Leiden an der Teilnahme hinderte.

In einer freimütigen Diskussion standen Probleme der Berliner Schule im Mittelpunkt: die hohe Zahl der Quereinsteiger, der Lehrermangel generell, die fehlenden Voraussetzungen für gelingende Inklusion, der Unterricht in sog. Willkommensklassen, die Integrationsprobleme bei Schülern mit Migrationshintergrund, die hohe Zahl unbesetzter Schulleiterstellen, die Verzögerungen beim Schulneubau und bei Restaurierungsarbeiten sowie die Konflikte mit muslimischen Institutionen.

Es gab Hinweise auf weitere Themen, die ebenfalls zu diskutieren wären, ggf. auch im Kreidekreis:

 

 „Zur Situation in sog. Brennpunktschulen“ (Berliner Ztg. vom 3./4.11.2018)

• „Für Werte ist kein Platz im Lehrplan“ (Berliner Morgenpost vom 10.11.2018)

• „Demokratie kommt zu kurz – Bertelsmann-Stiftung“ (Tagesspiegel vom 16.11.2018)

• „Beschimpft, gedemütigt, beleidigt – Diskriminierung von Schülern“ (Bln. Ztg. vom 17.11.18)

 „Fehlende Sozialpädagogen und Erzieher für die Ganztagsschulen“ (Tagesspiegel vom 19.11.18)

   

Die Lese-Empfehlung von Koll. Leischulte lautet: Yuval Noah Harari: 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert, Beck Verlag, 2017, 19,99 €

Das 53. Kreidekreisdinner könnte zu einer Reise nach Angermünde führen, eine entsprechende Entscheidung per Votum wird vorbereitet; dazu müssen zunächst Informationen über die Rahmenbedingungen eingeholt werden. Herr Kollege Nitschke wird dabei behilflich sein. Zunächst aber wird jeder spüren, dass die Termine zum Jahresende sich häufen und damit Belastungen zunehmen. Für mich ein Anlass, Ihnen und Ihren Familien eine heitere Vorweihnachtszeit zu wünschen, ein liebevolles Miteinander beim Weihnachtsfest und einen harmonischen Jahresausklang. Schließlich Ihnen allen: ein gutes neues Jahr mit Erfolg und bei guter Gesundheit.

Mit freundlichen Grüßen

Wilfried Seiring, im November 2018

 

PS: Meine Kalendersprüche von gestern und heute gebe ich Ihnen gern mit auf den Weg:

„Verstand und Genie rufen Achtung und Hochschätzung hervor, Witz und Humor aber erwecken Liebe und Zuneigung.“ (David Hume)

„Achte auf deine Gedanken! Sie sind der Anfang deiner Taten.“ (aus China)