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Sehr geehrte liebe Kolleginnen und Kollegen,

hier finden Sie jeweils die Zusammenfassung des letzten Kreidekreis-Treffens.

Diesmal:

 
22.05.2019 53. Kreidekreis-Dinner

Das 53. Kreidekreis-Dinner der Berliner Schulpädagogen am 22. Mai 2019führte uns mit der Rektorin der Neuköllner Peter-Petersen-Schule, Frau Margarete Greif-Groß, zusammen. Sie blickt auf eine 40jährige Unterrichtspraxis (davon 12 Jahre als Schulleiterin) zurück.Ihre praxisorientierten Ausführungen fanden bei den Teilnehmern ein sehr positives Echo. Sie wurde zuletzt durch mehrere Interviews in Berliner Zeitungen und durch ihr Engagement für das Berliner Neutralitätsgesetzbekannt. Deutlich beschrieb sie Veränderungen in der Berliner Schule während des letzten Jahrzehnts:

-Zunahme der kopftuchtragenden Schülerinnen, selbst in den Anfangsklassen

- Verringerte Bereitschaft der türk. / arab. Elternschaft zur Mitarbeit in den Gremien

- Stärkere Beachtung von Regeln, die sich aus dem Koran ableiten (Fastenvorschriften beim Ramadan, halal-Bedingungen, Mann-Frau-Verhältnis, Hand geben u.ä.)

- Schwierigkeiten bei Geburtstagsfeiern, bei Schullandheimfahrten, beim Schulessen, der Zusammenarbeit in AGs und in den Gremien des SVG

- geringere Offenheit der Kommunikation untereinander angesichts des Einflusses strenggläubiger Eltern, der Moscheenvereine, der Beamten aus den Heimatländern und der Inhalte des Konsulatsunterrichts

- Belastungen des Miteinanders durch tradierte männliche Rollenbilder, durch mangelnde Sprachkenntnisse und durch eine generelle Erosion sog. Benimm-Regeln.

Diese und weitere, in anderen Schulen bekannt gewordene Vorfälle, wurden vom Auditorium offen diskutiert. Generell wurde eine Verrohung der Sitten und falsche Toleranz beklagt, die am Ende der ganzen Gesellschaft schadet. Die Referentin wies aber auch darauf hin, dass kurzsichtiges und widersprüchliches Verhalten der Berliner Schuladministration die pädagogische Arbeit in der Schule nicht minder belastet. Ähnlich kritisch wird die Position des Berliner Justizsenators zum Neutralitätsgesetz beurteilt.

Wie auch immer man die schulische Weiterentwicklung beurteilt, die Zunahme der Schüler aus Familien, in denen nicht deutsch gesprochen wird, die als traumatisierte Flüchtlinge ins Land kommen oder bereits kriminelle Karrieren zeigen, und angesichts der Kinderzahl in den gemeinten Familien – Aussicht auf Verringerung der Probleme besteht nicht. Bereits jetzt liegt Berlin bei Leistungsvergleichen im hinteren Drittel. Erwähnt wurden in der Diskussion darüber auch Probleme wegen des Lehrermangels, der Zahl der Quereinsteiger, das Fehlen ausgebildeter Erzieher und Sozialpädagogen sowie das Fehlen von Schulplätzen in der Oberschule und Mängel im Schulbau generell. Eine Konzeption für die Umsetzung des sog. Digitalpaktes ist noch nicht erkennbar. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung setzt sich für ein Kopftuchverbot für Minderjährige ein; Terre des Femmes und ein sog. Netzwerk rassismuskritische Migrationspädagogik halten ein Verbot für einen Eingriff in die Religionsfreiheit. (s. Internet)

Anhaltender Beifall des Auditoriums war der Dank an eine Referentin, die kompetent und erfahrungsbelegt aus der Praxis berichtete.

Die Lese-Empfehlung:Axel Becker: Die Toleranzfalle. Was grenzenlose Liberalität uns und unseren Kindern antut. Beltz Verlag, 2016, 19,00 €

Das 53. Kreidekreisdinner widmete sich schließlich auch einigen internen Problemen. Der Kreis verringert sich auf natürliche Weise. So wird der Appell verständlich, sich nach weiteren Mitgliedern „umzusehen“. Beim Kugelwurf sollte es aber bleiben. Davor war der Vorschlag vom Koll. Leischulte, den ehem. Reinickendorfer Rektor, Günter Wustrack, aufzunehmen, einstimmig angenommen. Weitere Namen wurden genannt, das Interesse muss nun erfragt werden.

Verehrte Kolleginnen und Kollegen, Ihnen allen wünsche ich eine schöne Sommerzeit und eine stabile Gesundheit. Bitte, notieren Sie schon einmal den 13.November2019, an dem Herr Prof. Dr. Andreas Nachama unser Gast sein wird. Eine Einladung kommt zu gegebener Zeit.

Mit freundlichen Grüßen
Wilfried Seiring, im Mai 2019

 

Teilnehmer: Anwesend waren die Damen Gottfried und Thiele-Reiche sowie die Herren Eckardt, Gottfried, Prof. Kledzik, Leischulte, Lienkiewicz, Meyer, Dr. Mottok, Nitschke, Dr. Schuppan, Sierp, Werner, Wittke und der Unterzeichner. Grüße erreichten uns von Frau Zerbel (Schweden), von den HerrenProf. Gruska, Hoffmann, Kendzia und Kilian (Griechenland).